SFB-TRR 161 geht in die dritte Förderperiode

Weitere 8 Millionen Euro für Visual-Computing-Forschung an den Universitäten Stuttgart, Konstanz und Ulm sowie der LMU München

 

Der transregionale Sonderforschungsbereich (SFB-TRR) 161 „Quantitative Methoden für Visual Computing“ wird für weitere vier Jahre mit rund 8 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Das Forschungsprojekt startet damit nach acht Jahren erfolgreicher Arbeit in die dritte und letzte Förderperiode. Forschende der Informatik, Psychologie und Linguistik verfolgen gemeinsam das Ziel, den Umgang mit stetig wachsenden Datenmengen zu erleichtern, indem sie Methoden zur Verarbeitung und Darstellung visueller Informationen entwickeln und auswerten. Das Verbundprojekt wird von Prof. Daniel Weiskopf (Sprecher) von der Universität Stuttgart und Prof. Falk Schreiber (Vize-Sprecher) von der Universität Konstanz geleitet. Auch die Ludwig-Maximilians-Universität in München und die Universität Ulm sind in die Forschungsaktivitäten eingebunden.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat am 19. Mai 2023 die weitere Förderung für den transregionalen Sonderforschungsbereich (SFB-TRR) 161 „Quantitative Methoden für Visual Computing“ beschlossen. Der SFB-TRR 161 forscht daran, wie es gelingen kann, den Umgang mit stetig wachsenden Informationsmengen zu erleichtern. Die Forschenden untersuchen unter anderem die Qualität und Anwendbarkeit von computergestützten Methoden zur Visualisierung von Daten, um sie auf die Bedürfnisse der Menschen abzustimmen. Das Verbundprojekt wird von den Universitäten Stuttgart und Konstanz getragen, eingebunden sind auch die Ludwig-Maximilians-Universität München und die Universität Ulm.

Der Rektor der Universität Stuttgart, Prof. Wolfram Ressel, freut sich über die Entscheidung, den SFB-TRR 161 für weitere vier Jahre zu fördern: „Die Sonderforschungsbereiche und Transregios sind Flaggschiffe der deutschen Wissenschaftslandschaft, die unseren exzellenten Forschenden die Bearbeitung innovativer, anspruchsvoller und langfristig konzipierter Forschungsvorhaben ermöglichen. Die aktuelle Entscheidung der DFG trägt maßgeblich dazu bei, dass wir uns – gemeinsam mit unseren Partnerinstitutionen – weiterhin wichtigen Zukunftsthemen widmen können. Dazu gehören ganz klar Fragestellungen zum Visual Computing, mit deren Bearbeitung wir die digitale Welt von morgen aktiv mitgestalten.“

Der SFB-TRR 161 befasst sich mit Visual Computing, also der computergestützten Verarbeitung und Darstellung von Bildinformationen. Dahinter verbergen sich zahlreiche Anwendungen aus Forschung und Industrie sowie dem privaten Umfeld, etwa die Visualisierung von Messdaten oder Simulationen, virtuelle Landkarten und Rundfahrten oder Analysewerkzeuge für den medizinischen Bereich. „Der SFB-TRR 161 bringt Expertinnen und Experten aus den verschiedenen Bereichen, die für Visual Computing benötigt werden, zusammen“, sagt Prof. Daniel Weiskopf, Sprecher des Forschungsverbundes. „Die Ergebnisse der ersten beiden Förderperioden zeigen den Erfolg dieser Zusammenarbeit: Es ist uns gelungen, einen Beitrag zur nationalen und internationen Entwicklung des Fachgebiets zu leisten und Visual-Computing-Techniken sowie ihre Anwendung voranzutreiben.“ So haben die rund 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Verbundprojektes unter anderem erfoscht, wie man durch spezielle Verfahren das Risiko für Cyber-Sickness in Virtual Reality reduzieren kann oder welche Voraussetzungen notwendig sind, um von Usern in der Hand gehaltene Displays mit auf dem Kopf getragenen Geräten wie VR- oder AR-Brillen zu kombinieren. Auch in Anwendungen zum automatischen Zeichnen von U-Bahn-Karten oder der Erforschung des kollektiven Verhaltens von Geparden kamen die im SFB-TRR 161 entwickelten Methoden zum Einsatz.

In der dritten Förderperiode wird es im SFB-TRR 161 auch weiterhin darum gehen, die bisher entwickelten Methoden und Ansätze zu verbessern, zu etablieren und in Anwendungen zu intergrieren. Aufbauend auf den Erkenntnissen aus den ersten beiden Förderperioden sowie aktuellen Entwicklungen innerhalb der Forschungslandschaft kommen darüber hinaus neue Forschungsfragen hinzu, denen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verstärkt widmen möchten. „Das Thema Immersion hatte beispielsweise einen großen Einfluss auf unsere Forschung während der letzten vier Jahre. Daher haben wir entschieden, den Bereich weiter auszubauen und Mixed-Reality-Anwendungen zu einem Schwerpunkt in der dritten Förderperiode zu machen“, sagt Vizesprecher Prof. Falk Schreiber von der Universität Konstanz. „Auch mit der Frage, wie gut Anwender die visuell dargestellten Phänomene verstehen, werden wir uns noch intensiver auseinandersetzen.“ Da die dritte Förderperiode auch die letzte sein wird, sollen die Ergebnisse, Methoden und Datensätze aus den insgesamt zwölf Jahren Förderung Stakeholdern aus Wissenschaft, Industrie, Bildung und Gesellschaft in frei zugänglichen Anwendungen zur Verfügung gestellt werden.

„Wir gehen davon aus, dass die Bedeutung von Visual Computing speziell in der Wissenschaft und Industrie und allgemein in unserer Gesellschaft in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird“, sagt Prof. Daniel Weiskopf. „Mit den für die dritte Förderperiode gesetzen Zielen sind wir überzeugt, dass wir wesentliche Beiträge zur Visual-Computing-Forschung leisten und unsere Informationsgesellschaft nachhaltig mitgestalten können.“

Die von der DFG geförderten Sonderforschungsbereiche sind auf die Dauer von bis zu zwölf Jahren angelegte Forschungseinrichtungen einer Universität. Der SFB-TRR 161 „Quantitative Methoden für Visual Computing“ wird seine dritte Forschungsphase zum 1. Juli aufnehmen, das Fördervolumen für die nächsten vier Jahre beträgt rund 8 Millionen Euro.

 

Mixed Reality

Wie müssen Objekte in Mixed-Reality-Anwendungen miteinander und mit den Usern interagieren um Nutzerinnen und Nutzern eine zielführende und zugleich angenehme Erfahrung zu ermöglichen? (Foto: Universität Stuttgart, VISUS).

Visuelle Phänomene

Auch mit der Frage, wie gut die in Anwendungen visuell dargestellten Phänomene von Menschen verstanden werden, wollen sich die Forschenden in der dritten Förderperiode noch eingehender beschäftigen. (Foto: Universität Stuttgart, VISUS)

Kontakt

Fachlicher Kontakt:

Prof. Dr. Daniel Weiskopf, Universität Stuttgart, Visualisierungsinstitut der Universität Stuttgart, Tel. 0711/685-88602, E-Mail: daniel.weiskopf@visus.uni-stuttgart.de

Prof. Dr. Falk Schreiber, Universität Konstanz, Fachbereich Informatik und Informationswissenschaften, Tel. 07531/88-3460, E-Mail: falk.schreiber@uni-konstanz.de

Pressekontakt:

Andrea Mayer-Grenu, Universität Stuttgart, Hochschulkommunikation, Tel.: +49 (0)711/685 82176, E-Mail: andrea.mayer-grenu@hkom.uni-stuttgart.de

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